Bereit machen für das chinesische Jahrhundert
Prof. Dr. Hermann Simon ist seit Jahrzehnten ein sehr willkommener Gast in China. Auch hier nimmt man das Thema „Hidden Champion“ sehr ernst und so hat China ein Programm aufgelegt, um 1000 neue Hidden Champions unter seinen KMU heranzuzüchten. Das Programm ist klar von deutschen und japanischen Mittelständlern inspiriert.
Simon verweist mit dem Untertitel seines neuen Buches „Hidden Champions – Die neuen Spielregeln im chinesischen Jahrhundert“, das im August 2021 erschienen ist, auf die besondere Rolle China. In einem Kapitel analysiert er die Rolle von China als Zielmarkt. Er vergleicht unter anderem chinesische mit deutschen Hidden Champions. Ein auffälliger Unterschied: „Die Chinesen gehen früh an die Börse und investieren dann das erhaltene Kapital in Wachstum sowie Forschung und Entwicklung.“ So wachsen sie schneller als ihre deutschen Pendants. Und die Zahl der Mitarbeiter im Bereich F&E sei bei vergleichbarer Größe 4-5mal höher als in deutschen KMUs. „Das ist eine gefährliche Entwicklung für die deutschen Hidden Champions“, stellt er fest.
Die deutsche Wirtschaft müsse sich auf ein chinesisches Jahrhundert einstellen. Chinesische Unternehmen werden verstärkt zu Wettbewerbern. Zudem ginge es darum, dort zu sein, wo die besten Markt- und Standortvoraussetzungen für eine bestimmte Aktivität seie. Oft sei das China, zum Beispiel beim Thema Künstliche Intelligenz. „Wir müssen Chinesen werden“, so Prof. Dr. Hermann Simon. Viele Hidden Champions seien dabei in den wichtigsten Märkten eigene unabhängige Headquarters einzurichten. Dies entspräche dem Trend, das Exporte verstärkt durch Direktinvestitionen ersetzt werden.
„Hidden Champions – Die neuen Spielregeln im chinesischen Jahrhundert“ (Campus Verlag, 320 Seiten, € 39,95)
Weitere Veröffentlichungen siehe Veröffentlichungen.